L–PhenylAlanin

Ph-CH2-CH(NH2)-COOH

L-Phenylalanin ist eine neutrale, genetisch codierte Aminosäure. Sie ist für die menschliche Ernährung essentiell. Sie ist, wie auch Tryptophan, eine stark hydrophobe Aminosäure.

Verzehrvorschlag

Typische Dosierung: 3× 750mg vor dem Essen

Gebrauchsempfehlung: Wenn nicht anders vom Arzt angeordnet, sollten 1 bis 3 Kapseln täglich eingenommen werden. Im Hinblick auf eine optimale Dosierung von DL - Phenylalanin werden je nach Erkrankung für gewöhnlich 500 bis 1.500 mg pro Tag verordnet. Bei gleichzeitiger Einnahme von Antidepressiva sollte unbedingt vorher ein Arzt konsultiert werden.

Schwangere oder stillende Mütter sowie Personen, die unter ständiger ärztlicher Kontrolle stehen bzw. Antidepressiva verwenden, sollten vor der Einnahme einen Arzt konsultieren. Phenylalanin darf keinesfalls gemeinsam mit Alkohol eingenommen werden. 2-3 g über den Tag verteilt etwa eine Viertelstunde vor jeder Mahlzeit) sind am besten, um mit der Behandlung mit DL-Phenylalanin gegen Schmerzen anzufangen. Die Schmerzlinderung sollte innerhalb der ersten vier Tage eintreten, obwohl es in einigen Fällen bis zu drei oder vier Wochen dauern kann. Wenn in den ersten drei Wochen keine wesentliche Besserung eintritt, verdoppeln Sie die Anfangsmenge noch einmal für zwei oder drei Wochen. Wenn dann immer noch keine Wirkung eintritt, brechen Sie ab. Es hat sich herausgestellt, dass fünf bis fünfzehn Prozent der Menschen nicht auf die schmerzlindernde Wirkung dieser Substanz ansprechen.

Phenylalanin ist in vielen Nahrungsmittel enthalten, vor allem in Soja aber auch Gemüse, Nüssen, Samen, Weizenkeim, Milchprodukten, Fleisch und Fisch.

Warnung: Phenylalanin ist für Personen, die unter der Stoffwechselkrankheit Phenylketonurie leiden nicht verträglich.

Die Funktionen im Körper

Auf biologischem Weg wird das L-Phenylalanin in Pflanzen aus Shikimisäure hergestellt.

Phenylalanin trägt zur Synthese wichtiger körpereigener Proteine bei. Dazu gehören beispielsweise Insulin, Papain und Melanin sowie das Schilddrüsenhormon Thyroxin. Phenylalanin kann in die vom Gehirn benötigte Botenstoffe (Neurotransmitter Dopamin, Serotonin und Tyramin) umgewandelt werden und hat auf diese Weise anregende Wirkung. Es kann die Gedächtnisleistung stärken und den Appetit zügeln. Phenylalanin wird außerdem für die Beseitigung von Schadstoffen durch die Nieren und Blase benötigt. Phenylalanin wird in der Leber zu Tyrosin umgewandelt, das nur aus dieser Aminosäure hergestellt werden kann. Tyrosin wird danach in andere Stoffe, Hormone und Neurotransmitter, umgebaut. Tyrosin ist beispielsweise ein Vorläuferstoff des Hautpigmentes Melanin, und es trägt dazu bei, das Schilddrüsenhormon Thyroxin zu bilden. Anders als sonst bei Aminosäuren kann Phenylalanin Enzyme im Zentralen Nervensystem blockieren, die körpereigene "Schmerzstiller" abbauen. Werden sie gehemmt, können bestimmte Stoffe (Enkephaline) Schmerzen besser lindern. Phenylalanin hat außerdem antidepressive Fähigkeiten, es wird aber vor allem eingesetzt, um chronische Schmerzen zu lindern. Phenylalanin bildet eine Vorstufe der Nebennierenmark-Hormone Adrenalin und Noradrenalin. Beide sind u. a. für die Aktivierung der Fettgewebslipase zuständig. Dieses Enzym setzt Körperfett frei und zerlegt es in seine Bestandteile Glycerin und Fettsäuren. Ferner sind diese Hormone für die Kreislaufregulation erforderlich.

Phenylalanin spielt eine wichtige Rolle beim Stoffwechsel von Hormonen (u.a. Schilddrüsenhormon) und wirkt mit bei der Bildung von wichtigen Neurotransmittern (chemische Überträgersubstanzen im Zentralnervensystem und in den peripheren Nerven).

Wirkungen

Diese Aminosäure verbessert die Gehirn-Chemie, macht kreativ, hellwach und optimistisch.
Phenylalanin ist eine Vorstufe des Schilddrüsenhormons Thyroxin, welches die Höhe des Grundumsatzes bestimmt. Außerdem erhöht es die Freisetzung von Cholezystikinin, einem Hormon, dass u. a. als Sättigungsfaktor fungiert.

Phenylalanin ist wichtig bei der Eliminierung von Schadstoffen durch Nieren und Blase.

Wann ist eine Nahrungeergänzung mit Phenylalanin empfehlenswert?

  • bei akutem, chronischen Stress (Infektionen, Traumen, Sport etc.)
  • bei chronischen Schmerzen evtl.
  • bei Depressionen
  • bei allgemeinem Mangel an Aminosäuren durch einige Krankheiten
  • bei Parkinson´scher Krankheit oder Autismus

Diese freie Aminosäure ist am gesunden Funktionieren der Nebenniere, Schild- und Hirnanhangdrüse beteiligt und dient als Vorstufe der Neurotransmitter Adrenalin, Noradrenalin und Dopamin. Vor allem beruflich angespannte Personen, Sportler, Manager und Studenten nutzen diese Aminosäure zur Erhaltung ihrer psycho-physischen Leistungsfähigkeit. Vor allem Molkenprotein können Sie mit dieser freien Aminosäure hervorragend ergänzen.

Auch racemische Gemische aus D- und L-Phenylalanin (DLPA) werden als Schmerzmittel oder auch bei Depressionen verabreicht. Sie wirken stimmungsaufhellend. Damit ist dies einer der seltenen Beispiele für metabolische Wirkungen von D-Enantiomeren.

Viele Menschen, die auf die üblichen schmerzstillenden Mittel nicht reagieren, reagieren auf DL-Phenylalanin. Bei Menschen mit chronischen Schmerzen ist die Endorphin-Aktivität im Blut und in der Rückenmarksflüssigkeit herabgesetzt. Da DL-Phenylalanin einen normalen Endorphin-Spiegel wiederherstellen kann, kann es auch dem Körper helfen, Schmerz auf natürliche Weise zu lindern - ohne den Gebrauch von Medikamenten.
Und weil DLPA dazu in der Lage ist, Schmerz selektiv abzublocken, kann es wirkungsvoll chronische, langwierige Störungen bessern, während es die natürlichen Verteidigungsmechanismen des Körpers bei akutem Schmerz (Verbrennungen, Schnitte und ähnliches) nicht behindert.

Die Wirkung von DLPA ist oft gleich oder größer als die von Morphinen und anderen Opiumderivaten, aber DLPA unterscheidet sich von diesen darin, dass

  • es nicht abhängig macht;
  • die Schmerzlinderung mit der Zeit wirkungsvoller wird, (ohne dass größere Mengen genommen werden);
  • es stark gegen Depressionen wirkt;
  • es bis zu einem Monat lang für ständige Schmerzlinderung sorgen kann, ohne dass zusätzlich ein Medikament genommen wird;
  • es nicht giftig ist;
  • es mit jedem anderen Medikament oder mit jeder anderen Therapie kombiniert werden kann, um die gute Wirkung zu steigern und ohne schädliche Reaktionen hervorzurufen.

DLPA kann als natürliches Schmerzmittel wirken bei Zuständen wie stechendem Schmerz, Arthritis, Schmerzen im unteren Rückenbereich, Migräne, Bein- und Muskelkrämpfen, Schmerzen nach Operationen und Neuralgien.

Therapeutische Informationen:

Phenylalanin trägt über ihre Beteiligung am Hormonstoffwechsel und an der Bildung wichtiger Neurotransmitter zu vielen Funktionen im Körper bei. Es hat vor allem bei chronischen Schmerzen (z.B. Rückenschmerzen, Arthritis, menstruationsbedingte Schmerzen, Migräne) eine lindernde Wirkung. Allerdings muss die Aminosäure mindestens zwei bis vier Wochen eingenommen werden, um eine schmerzsenkende Wirkung zu erzielen. DL-Phenylalanin kann außerdem die schmerzlindernden Effekte der Akupunktur unterstützen. Es gibt Hinweise, dass DL-Phenylalanin beim Entzug von Alkohol oder anderen Drogen helfen kann. Das aus Phenylalanin gebildete Tyrosin kann als milder Appetitzügler wirken, Stimmungen können sich bessern, und beim prämenstruellen Syndrom können Reizbarkeit, Depressionen und Müdigkeit gesenkt werden. Bei der Parkinson´schen Krankheit kann Phenylalanin dazu beitragen, den Neurotransmitter Dopamin zu erhöhen und die Krankheitssymptome zu mildern.
Von einer randomisierten doppelblinden Gruppenvergleichsstudie berichtet das International Journal of Acupuncture and Electro-therapeutics Research, 15, 1990, S. 121-135. Jeweils 30 Teilnehmern mit Rückenschmerz n wurden mit Elektro-Akupunktur + Phenylalanin bzw. Elektro-Akupunktur + Placebo behandelt. Beobachtet wurde eine Signifikant bessere Schmerzreduktion durch das Phenylalanin (+35%).

Bei einer von den Niederländischen Wissenschaftlern durchgeführten Studie, welche zu einem Autismus-Kongress des weltweit bekannten Autismus-Forschungs-Instituts aus San Diego (USA) vorgestellt wurde, wurden unter anderem die bei autistischen Kindern im Urin enthaltenen Aminosäuren gemessen. Es wurde beobachtet, dass bei 45 % der Patienten die Spiegel an essentiellen Aminosäuren zu niedrig waren, insbesondere die essentielle Aminosäure Phenylalanin. Die Spiegel der restlichen Aminosäuren waren bei 50 % der Patienten die Spiegel zu niedrig insbesondere die Aminosäure Tyrosin.

Persönlicher Ratschlag: Mit DLPA verschwindet der Schmerz im allgemeinen in der ersten Woche. Dann können die Dosierungen nach und nach verringert werden, bis nur noch ein minimaler Bedarf besteht. Wieviel Sie auch nehmen, die einzelnen Dosierungen sollten gleichmäßig über den Tag verteilt werden.

Manche Menschen brauchen nur einmal im Monat eine Woche lang DLPA zu nehmen, andere benötigen es ständig. Ich finde die Entdeckung interessant, dass ein Teil der Leute, die auf die üblichen Schmerzmittel nicht reagieren, auf dieses Mittel ansprechen."

Hinweis:

DLPA darf nicht von Schwangeren und Patienten, die an der Fölling-Krankheit - erblich bedingte Stoffwechselanomalie - leiden, eingenommen werden. Weil es den Blutdruck steigern kann, sollten Menschen mit Herzbeschwerden oder Bluthochdruck erst mit einem Therapeuten oder Arzt sprechen. Im allgemeinen dürfen sie DLPA nehmen, aber erst nach dem Essen.

Eine Bevölkerungsgruppe leidet unter der seltenen und vererbbaren Krankheit Phenylketonurie (PKU), welche auch als Phenylurie bezeichnet wird. Diesen Personen fehlt das Enzym um Phenylalanin zu verdauen und folglich wird Phenylalanin in der Leber zu verschiedenen Verbindungen (Phenylketonen) umgewandelt und mit dem Urin ausgeschieden. Phenylalanin einnehmende PKU-Patienten leiden unter verschiedenen Vergiftungserscheinungen, einschließlich geistige Entwicklungsverzögerung in Kindern und geistige Verwirrung in Erwachsenen.

Viele zuckerfreie und light-Produkte enthalten Aspartam als Süßstoff. Aspartam ist im wesentlichen ein kleines Protein, dass etwa 40 % Phenylalanin enthält. Alle aspartamhältigen Produkte stellen folglich eine Gefahr für PKU-Patienten dar und müssen mit folgendem Satz beschriftet werden „enthält eine Phenylalaninquelle.“ Da PKU-Patienten im allgemeinen wissen, welche Produkte Proteine enthalten, müssen diese nicht mit diesem Hinweis gekennzeichnet werden. Nur Produkte wie Kaugummi, die normalerweise kein Protein enthalten, müssen, falls sie Aspartam beinhalten, als solche gekennzeichnet werden.

Aminosäure gegen Schmerzen und Depressionen.

Die zusätzliche Einnahme von DL - Phenylalanin zur täglichen Ernährung ist bei bestimmten Indikationen wirksam und sicher. Das Gefühl von Traurigkeit und depressiver Verstimmung kann Menschen an den Abgrund ihres Lebens heranführen. Für die Psychiatrie ist die Depression eine schwere Erkrankung, die in vielen Fällen einer dauerhaften medikamentösen sowie psychotherapeutischen Behandlung bedarf. Wird eine klinisch relevante depressive Krankheit nicht richtig oder erst zu spät erkannt sowie therapiert, kann es für die Betroffenen manchmal schon zu spät sein. Durch den Fortschritt der Wissenschaften ist es der modernen Medizin heute bereits gelungen, ein wenig Licht in das zugrunde liegende molekulare Dunkel depressiver Erkrankungen zu bringen. So ergaben neuere Studien, dass im menschlichen Körper ein starker Zusammenhang zwischen Depression und bestimmten biochemischen Botenstoffen ("Neurotransmittern") existiert. Im speziellen hängt eine Depression nämlich zu einem großen Teil vom Katecholamin-Spiegel im Körper ab. Katecholamine stellen biologisch äußerst aktive Substanzen dar, die für zahlreiche Funktionen im Organismus verantwortlich sind. Zu den wichtigsten Katecholaminen zählen Adrenalin und Noradrenalin. Dabei handelt es sich um Stoffe, denen besondere Aufgaben bei der Regulation der Herz - Kreislauf-Funktion und Organdurchblutung zukommen. Darüber hinaus gibt es aber auch noch andere Katecholamine, wie etwa Dopamin - eine Vorstufe von Noradrenalin und Adrenalin. Neben ihren Funktionen auf Herz, Kreislauf und Blutdruck haben Noradrenalin und Dopamin ebenfalls wichtige Aufgaben bei der Weiterleitung von Impulsen zwischen Neuronen. Aus diesem Grund werden diese Katecholamine auch als "Neurotransmitter" bezeichnet. Vor allem ist eine ausgewogene Balance zwischen den Katecholaminen im Gehirn extrem wichtig. Kommt es zu Störungen im Stoffwechsel dieser Neurotransmitter, können schwere Erkrankungen die Folge sein. Dabei ist die Depression bloß eine Störung, die auf eine Neurotransmitter - Imbalance zurückgeführt werden kann. Denn auch bei der häufigen Parkinson'schen Erkrankung liegt eine Gleichgewichtsstörung des Neurotransmitters Dopamin vor. Normalerweise werden Katecholamine im Körper aus Molekülen gebildet, die mit der täglichen Nahrung aufgenommen werden. Bei vielen Personen ist die gewöhnliche Ernährung als Quelle für Katecholamin- Baustoffe aber nicht ausreichend. Diese Menschen unterscheiden sich von anderen, indem bei ihnen kleine biochemische Unterschiede im Stoffwechsel vorliegen. Tatsächlich sind diese Personen gleichsam "biochemische Zeitbomben", denn ihr Neurotransmitter - Gleichgewicht kann jederzeit in Unordnung geraten. Diese biochemischen Unterschiede dürften dafür verantwortlich sein, dass solche Menschen im Laufe ihres Lebens eine depressive Erkrankung entwickeln. Die Lösung des Problems einer ungenügenden Aufnahme von Neurotransmitter - Baustoffen durch die tägliche Nahrung ist die zusätzliche Einnahme von speziell entwickelten Ergänzungsstoffen. Die wichtigste Ausgangssubstanz der Katecholamine ist dabei die Aminosäure Phenylalanin. normalerweise ein Gemisch, das zu jeweils der Hälfte aus der links- und rechtsdrehenden Form der Aminosäure besteht. Die Mischung von D - sowie L - Phenylalanin heißt DL und wird heute erfolgreich bei der Behandlung der Depression eingesetzt. L-Phenylalanin dient vor allem als Baustoff für die wichtigsten Neurotransmitter im Gehirn, wobei hier ein ausgewogenes Verhältnis der Katecholamine das Auftreten einer Depression verhindern kann. D-Phenylalanin auf der anderen Seite besitzt ebenfalls vielfache günstige Effekte. Die rechtsdrehende Form der Aminosäuren hat sich nämlich bei der Behandlung des Morbus Parkinson als wirksam erwiesen. Darüber hinaus wurde D-Phenylalanin auch zum Teil erfolgreich bei der Therapie chronisch schmerzhafter Erkrankungen (z.B. Rheuma und Arthrosen) eingesetzt. Schließlich kann D-Phenylalanin aber aufgrund seiner Umwandlung in Phenylethylamin auch der Entstehung depressiver Symptome entgegenwirken. Im speziellen hat sich eine DL - Phenylalanin Ergänzung bei den folgenden Erkrankungen als sicher und wirksam erwiesen: Depressiven Erkrankungen - Morbus Parkinson - Alkoholentzug - rheumatischer Arthritis - Arthrosen und bestimmten Hautkrankheiten (Vitiligo)