L–Alanin

L-Alanin ist eine neutrale, genetisch codierte Aminosäure.

Verkaufsgröße
1 Dose mit 100 Kapseln zu je 500 mg CH3-CH(NH2)-COOH

Die Funktionen im Körper

Alanin spielt im Stoffwechsel zwischen der Muskulatur und der Leber eine Rolle.
Alanin ist eine nicht-essentielle Aminosäure und kann im Körper aus Milchsäure und Ammonium-Ionen gebildet werden oder aus den verzweigtkettigen Aminosäuren hergestellt werden. Alanin kann vom Körper als Vorstufe für die Synthese von Glucose genutzt werden. Es dient damit dem Körper der Energiebereitstellung und der Regulierung des Blutzuckerspiegels insbesondere, wenn die Glycogenspeicher geleert sind.

Alanin kommt in fast allen Proteinen vor. Reich an Alanin sind Mais, Fleisch, Reis, Soja, Hafer und Molkeprotein. Besonders viel Alanin enthält Gelatine.

Alanin wurde 1875 erstmals in Seidenproteinen entdeckt. Seide besteht zu 30 Prozent aus Alanin und trägt zu deren besonderer Faserstärke und Flexibilität bei. Alanin ist für den Menschen nicht essentiell, da es aus der Brenztraubensäure (Pyrovat), die beim Abbau von Kohlenhydraten entsteht, durch Transaminierung hergestellt werden kann. In Umkehrung dieser Synthese-Reaktion kann es enzymatisch auch wieder zu Pyruvat abgebaut werden (Transdesaminierung). So kann das Kohlenstoffgrundgerüst über Pyruvat wieder zum Aufbau von Glukose (Glukoneogenese) verwendet oder über den Zitronensäurezyklus vollständig zur Energiegewinnung abgebaut werden. Die oxidative Desaminierung des Alanins zu Pyruvat und Ammoniak, katalysiert durch das Enzym Alanin-Dehydrogenase, stellt eine weitere Abbaumöglichkeit dar; sie macht beispielhaft deutlich, wie ein Teil des Aminosäurestoffwechsels mit dem Kohlenhydratstoffwechsel verknüpft ist.

Bei dem physiologischen pH-Wert von 7,4 liegt die Carboxylgruppe deprotoniert und die Aminogruppe protoniert als NH3+ vor. Nur die L-Form ist an der Biosynthese von Proteinen beteiligt.

Wirkungen

Alanin spielt eine wichtige Rolle in den Stoffwechselprozessen zwischen der Muskulatur und der Leber. Im Körper speichern die Muskeln die größten Mengen an Proteinen. Bei Hunger oder erhöhtem Bedarf an Proteinen können aus diesen Speichern größere Eiweißmengen abgebaut und freigesetzt werden. Diese können in der Leber zu Glukose umgewandelt werden. Bei Neigung zu Hypoglykämie (Unterzuckerung) kann eventuell ein Mangel an Alanin bestehen. Dieses regt die Bildung von Glukagon an, das als Gegenspieler des Insulins den Spiegel des Blutzuckers anheben kann. Alanin ist weiter in der Prostataflüssigkeit vorhanden und kann möglicherweise die Funktion der Prostata unterstützen und krankhafte Symptome (benigne Prostatahyperplasie) verringern.

Fleisch und Geflügel, Fisch, Eier und Milchprodukte enthalten neben einigen stark proteinhaltigen Pflanzen reichlich Alanin. Mängel sind nur bei einem generell hohen Proteinmangel zu erwarten. Ergänzungen von Alanin sind in der Regel nicht nötig, können aber zu therapeutischen Zwecken angewendet werden. Nebenwirkungen durch die Einnahme von Alanin sind nicht bekannt. Patien-ten mit Leber- oder Nierenkrankheiten sollten hohe Dosen nicht ohne therapeutische Betreuung einnehmen.

Als Vorstufe für den Glucoseaufbau ist Alanin für die Energiebereitstellung und die Re-gulierung des Blutzuckerspiegels von großer Bedeutung; v.a. dann, wenn der körper-eigene Glycogenspeicher aufgebraucht ist.