Blutgruppe und Ernährung - die Blutgruppendiät
Wohl jeder hat schon einmal etwas von der Blutgruppendiät gehört. Demnach brauchen Menschen – je nach ihrer Blutgruppe – eine unterschiedliche Ernährung. Viele Ärzte, Heilpraktiker und Patienten haben damit tatsächlich gute Erfahrungen gemacht. Doch was steckt dahinter?
Ob Verdauungsprobleme oder Darmerkrankungen, Asthma, Diabetes oder andere Stoffwechselstörungen - bei vielen Krankheitsbildern gibt es gute Chancen, durch eine Ernährung nach der Blutgruppe deutlich zur Verbesserung, wenn nicht zur Heilung beizutragen. Auch Neurodermitis, Allergien und ADS (Aufmerksamkeitsdefizit-Syndrom) lassen sich mit der so genannten Blutgruppendiät häufig positiv beeinflussen. ebenso wie hoher Blutdruck, erhöhte Cholesterin- oder Harnsäurewerte. Solche und andere guten Erfahrungen konnten inzwischen viele Therapeuten machen, die ihren Patienten diese spezielle Ernährung, die sich an der Blutgruppe ausrichtet, empfohlen haben.
Die Blutgruppendiät ist keine Diät im allgemeinen Sinn, die auf Gewichtsreduktion ausgerichtet ist. Sie empfiehlt dem Menschen, entsprechend seiner Blutgruppe, bestimmte Lebensmittel gänzlich zu meiden und andere wiederum zu bevorzugen. Das eigentliche Ziel dieser Ernährung ist die Vorbeugung diverser Krankheiten sowie die Verbesserung des Wohlbefindens. Der Begriff "Diät" wird demnach in seinem eigentlichen Sinn verwendet. Denn Diät kommt von "diaita" (griechisch) und bedeutet "Lebensweise".
Dr. D’Adamo hat durch seine Forschungen und Untersuchungen gezeigt, dass die Blutgruppe darüber dafür verantwortlich ist, ob Fleisch mich satt und zufrieden macht oder ob das Leben als Vegetarier für mich am gesündesten ist. An meiner Blutgruppe liegt es auch, wenn ich Milch nicht vertrage oder auf Weizenprodukte mit Darmreizungen reagiere. Das bedeutet, es gibt nicht eine Ernährung, die für jeden die beste ist, sondern jeder hat entsprechen seinem Erbgut und seiner Blutgruppe seine optimale Ernährung. Fleisch also nicht für alle gut, aber eben auch nicht die viel gepriesenen Milchprodukte oder das kernige Vollkornbrot. Jeder braucht das für ihn richtige Essen - abhängig von der Blutgruppe. Das ist die Botschaft von Dr. Peter J. D'Adamo, die der erfolgreiche Mediziner durch seine Bücher inzwischen in mehr als fünfzig verschiedenen Sprachen verbreitet hat. Weltweit hat man inzwischen gute Erfahrungen mit diesen Ernährungsregeln gemacht.
Begonnen hatte alles mit Dr. D'Adamo senior. Er schloss 1957 in den USA seine Ausbildung zum Facharzt für Naturheilkunde ab. Danach hielt er sich längere Zeit in europäischen Kur- und Badeorten auf und studierte hier traditionelle Naturheilverfahren. Dabei war ihm aufgefallen, dass die in den Kliniken und Sanatorien angebotene spezielle Ernährung nicht allen Patienten gleich gut tat. Für manche war sie genau das Richtige, unterstützte die Heilprozesse, half beim Abnehmen und Entschlacken. Andere fühlten sich bei der Schonkost mit wenig tierischem Eiweiß schlapp und kraftlos, reagierten eher mit Magen- und Darmverstimmungen. Bei ihnen konnte die empfohlene Ernährung nicht zur Verbesserung der Gesundheit beitragen.
Dr. D'Adamo senior wollte nun herausfinden, warum die Menschen so unterschiedlich reagierten. Sehr bald kam er zu der Überzeugung, dass die Unterschiede etwas mit dem Blut zu tun haben mussten. Schließlich entwickelte er die These, dass Menschen verschiedener Blutgruppen auch eine unterschiedliche Ernährung brauchen. Diese Annahme erwies sich dann in seiner ärztlichen Praxis auch als richtig.
Der 1956 geborene Sohn Peter trat in die Fußstapfen des Vaters. Auch er wurde Arzt für Naturheilkunde und wollte die aus der Praxis gewonnenen Erkenntnisse des Vaters durch eigene Studien weiter untermauern. Er suchte zunächst in der Fachliteratur nach den Zusammenhängen, die auch sein Vater schon geahnt hatte: die besondere Anfälligkeit bestimmter Blutgruppen für bestimmte Krankheiten.
So fand er beispielsweise eine Häufung von Magen- und Darmgeschwüren bei Blutgruppe 0. Das entsprach den Erkenntnissen seines Vaters. Der fand heraus, dass bei Blutgruppe 0 eher erhöhte Magensäurespiegel zu finden sind, was die Verdauung von tierischem Eiweiß prinzipiell erleichtert, aber eben auch eine gewisse Disposition zu Geschwüren mit sich bringt. Bei Blutgruppe A wiederum trat eher Magenkrebs und perniziöse Anämie auf - beides Krankheiten, die mit einem eher niedrigen Magensäurespiegel in Verbindung gebracht werden.
Solche Zusammenhänge zwischen Blutgruppe und Krankheitshäufigkeit, die man aus Fallgeschichten ersehen und statistisch auswerten kann, lassen natürlich die individuellen Ursachen für das Auftreten einer Krankheit außer Acht. Trotzdem lässt sich damit nachweisen, dass es sich lohnt, die Unterschiede zwischen den Blutgruppen zu beachten. Und zwar nicht nur im Zusammenhang mit Bluttransfusionen und Schwangerschaften.
Und so setzt Peter D' Adamo auf eine einfache biologische Klassifizierung, um die Menschen zu unterscheiden: die vier Blutgruppen. Ihnen ordnet er nach dem Vorbild älterer Konstitutionslehren auch unterschiedliche, charakterliche Eigenschaften sowie gesundheitliche Risiken zu. In den USA hat er auch eine Spezialklinik für individuell angepasste Ernährung eingerichtet und bietet Fortbildungsprogramme für Ärzte an.
Warum nicht alle die gleiche Nahrung brauchen:
Die Blutgruppen eignen sich deshalb besonders gut für die Unterscheidung der Menschen, da sie der Theorie D'Adamos zufolge immer in solchen Zeiten entstanden sind, in denen unsere Vorfahren ihre Lebensverhältnisse drastisch ändern mussten.
Blutgruppe O ist nach D'Adamos Annahme die älteste. Wer heute diese Blutgruppe hat, kann auf die längste Ahnenreihe zurückblicken. Die frühen Jäger und Sammler hatten alle Blutgruppe 0. Sie ernährten sich von ihrer Jagdbeute, also dem Fleisch und den Innereien von Hasen und Bären, von Mammuts und Rentieren. Sie aßen Fische, Schnecken und Heuschrecken - alles eiweißreiche Kost. Wer überleben wollte, musste Eiweiß und tierische Fette gut verdauen können. Natürlich gab es auch Beeren, Pilze und wild wachsende Früchte. Aber was lange satt machte, war das Fleisch. Der Magen unserer Steinzeit-Vorfahren produzierte genug Magensäure, um Fleisch und Fett gut zu verdauen. Und diese Ernährung spendete Kraft für die neue Jagd, ging direkt in die Muskeln und wurde durch viel Bewegung wieder verbraucht.
Botschaft
Nach den Forschungen von Dr. D'Adamo ist eine von tierischem Eiweiß geprägte Ernährung, ergänzt durch Obst und Gemüse, aber ohne Milchprodukte, am Besten für Blutgruppe O. Das rote Fleisch der ursprünglichen Jagdtiere ist auch heute noch für diese Menschen gut verdaulich. Gut für Blutgruppe O sind auch alle Nahrungsmittel, die es in der Jäger- und Sammler-Kultur gab, also Beeren, Pilze und Ähnliches. Bei den Getreidesorten sind die älteren besser bekömmlich, also zum Beispiel Hirse, Kamut und Dinkel.
Blutgruppe A braucht weniger tierisches Eiweiß als Gruppe O und kann sich gut vegetarisch ernähren. Als diese Blutgruppe entstand, gab es schon Ackerbau und Geflügelzucht. Weißes Fleisch von Hühnern oder anderem Federvieh stand damals eher auf dem Speiseplan als das rote Fleisch von Wild oder von Rindern. Aber Fleisch gab es nur selten. Getreidegerichte und selbst angebautes Gemüse, auch Nüsse und Obst, waren die Hauptnahrung. Eine gemischte Kost mit hohem Kohlenhydrat-Anteil bekommt dieser Blutgruppe meist auch heute noch am besten.
Blutgruppe B verträgt Milchprodukte im Allgemeinen wesentlich besser als die anderen. Die Blutgruppe B trat häufig bei Nomaden auf. Sie lebten von der Viehzucht und bauten selbst kein Getreide an. Ihre Tiere hatten sie immer dabei, nutzten deren Milch, machten Joghurt und Käse. Aber eher als die sesshaften Ackerbauern gingen sie auch zum Jagen oder sammelten Wildfrüchte. Typ B verträgt unterschiedliche Nahrungsmittel und fast jede Art von Eiweiß, auch das Milcheiweiß recht gut.
Blutgruppe AB ist die jüngste, sie kommt nur bei etwa vier Prozent der Bevölkerung Europas und der USA vor. Alle Merkmale der anderen Blutgruppen sind bei AB auch vertreten. Deshalb sind sie die idealen Empfänger bei Bluttransfusionen. Sie vertragen das Blut aller anderen. Das bedeutet auch, dass sie sich nur gegen wenige Lebensmittel "wehren" müssen. Leute mit Blutgruppe AB gehören auch am ehesten zu den Men¬schen, die mit Fast Food ganz gut ohne Verdauungsbeschwerden zurechtkommen können. Eine fleischlose, laktovegetabile Kost (pflanzliche Nahrung und Milchprodukte) wird von vielen Menschen dieser Blutgruppe am besten vertragen.
Was es mit den Lektinen auf sich hat
Was die frühen Jäger oder die ersten Ackerbauern gegessen haben und was ihnen wirklich gut getan hat, kann man aus heutiger Sicht natürlich nicht im Einzelnen nachvollziehen. Was wir heute aber genau wissen, ist, dass das Blut verschiedener Blutgruppen - zumindest im Reagenzglas - unterschiedlich auf bestimmte Eiweißverbindungen (Lektine) aus Nahrungsmitteln reagiert. Unsere Blutkörperchen haben nämlich, je nach Blutgruppe, unterschiedliche Rezeptoren auf ihren Oberflächen. Diese Rezeptoren können mit den Lektinen aus den Lebensmitteln interagieren. Das heißt, sie erkennen sie als "Freund" oder "Feind" bzw. als "falsch" oder "richtig" und reagieren entsprechend.
Werden die Lektine von den Blutkörperchen als "Feind" erkannt, müssen sie auch wie Feinde behandelt, also mit den Mitteln der Immunabwehr bekämpft werden. Wenn viele Lektine der "falschen" Art angeboten werden, können durch eine so genannte Agglutinierungs-Reaktion sehr viele Blutkörperchen miteinander verklumpen. Denn Lektine verfügen über einen Superklebstoff (Bindungsprotein).
Dr. D'Adamo geht nun davon aus, dass die über die Nahrung zugeführten Lektine nicht nur im Labor, sondern auch im Körper das Blut verklumpen können. Die Blutkörperchen sind dann nicht mehr in der Lage, ihre eigentlichen Aufgaben zu erfüllen. Sie behindern die Blutzirkulation und müssen schließlich vorzeitig entsorgt werden.
Problematisch sind zum Beispiel für so manchen die Lektine aus der Milch. Sie sind verwandt mit dem Antigen der Blutgruppe B und werden deshalb in der Blutgruppe A als "Feind" erkannt. "Wenn eine Person mit der Blutgruppe A Milch trinkt, beginnt ihr Organismus sofort mit der Agglutination, um die Milch abzustoßen", so beschreibt Dr. D'Adamo die Reaktion, die der Körper einleitet. Denn er glaubt, einen Feind erkannt zu haben, den er nun mit allen Mitteln bekämpft.
Wenn Lektine es bis in die Darmschleimhaut schaffen, können sie dort - wenn sie nicht zur jeweiligen Blutgruppe passen - auch schmerzhafte Reizungen und Entzündungen verursachen oder die Nährstoffaufnahme behindern.
Bestimmte Lektine aus Lebensmitteln gelten als mögliche Auslöser für Darmbeschwerden, Nahrungsmittelallergien, Kopfschmerzen, nervöse Beschwerden, Psoriasis, Rheuma und eine Vielzahl anderer Beschwerden bis hin zur Unfruchtbarkeit. Gerade die These, dass sich Lektine in Abhängigkeit von der Blutgruppe unterschiedlich schädlich auf Blutkörperchen auswirken können, ist in der Fachwelt umstritten. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung zum Beispiel führt an, dass bei D'Adamo nicht genügend unterschieden werde zwischen der Lektin-Wirksamkeit im rohen oder gekochten Zustand der Lebensmittel. Manche Lektine verlieren durch Erhitzen, Fermentation oder Keimung nämlich ihre agglutinierende (verklumpende) Wirkung, während sie im rohen oder halbgaren Zustand durchaus eine solche haben können.
Andere Wissenschaftler wiederum zweifeln, ob sich die Beobachtungen über das Zusammenklumpungen von Blutkörperchen im Reagenzglas auch auf den Menschen übertragen lassen. Der bekannte Lebensmittelchemiker Udo Pollmer gibt zusätzlich zu Bedenken, dass nur wenige mit Lebensmitteln zugeführte Lektine wirklich blutgruppenspezifisch reagieren. Die meisten Lektine reagieren mit allen Blutgruppen in gleicher Weise: Pollmer fügt jedoch an, dass etwa 30 Prozent aller frischen sowie verarbeiteten Lebensmittel signifikante Mengen an Lektinen enthalten. Und dass ernsthaft die Möglichkeit erwogen werden muss, dass diese Lektine bei ständiger Zufuhr biologische Effekte entfalten.
Wer dazu noch Genaueres wissen will, sei auf die Website www.dadamo.com verwiesen. Dort kann man für jedes einzelne Lektin nachlesen, in welchem Zustand es welche Wirkung bei welcher Blutgruppe hat.
Worauf sollte ich erst mal verzichten?
Problematisch für Blutgruppe O
Schweinefleisch, Milchprodukte, Weizenmehl und alles, was daraus gebacken ist (Brot, Brötchen. Kuchen, Pizza, Nudeln . etc.), Kaffee, schwarzer Tee. Erdnüsse, Kidney¬bohnen, Tomaten, Kartoffeln und andere Nachtschattengewächse (angeblich Arthritisgefahr). Obst und Säfte mit viel Säure, zum Beispiel Orangen(-saft). Apfelsaft, Rhabarber, Essig. Mixed Pickles und Ketchup.
Problematisch für Blutgruppe A
Fleisch und Wurst möglichst vermeiden (Huhn und Truthahn gelten noch als "neutral"), Milchprodukte außer Joghurt und Kefir, Kichererbsen, Kidneybohnen, Backwaren, Nudeln etc. aus Weizen-Auszugsmehl (Weizen-Vollkornmehl ist o.k.). Bananen, Orangen. Mangos.. Tomatensaft, Rhabarber. Rotklee. Tomaten, Kartoffeln. Kohl und Champignons, Bier, Schwarzer Tee, Colagetränke. Hering. Räucherlachs. Seezunge, Mayonnaise, Ketchup. Essig.
Problematisch für Blutgruppe B
Geflügel und Schweinefleisch, Vollmilch und Schimmelkäse, Sojamilch, Speiseeis, Azukibohnen, Linsen, Kichererbsen, Buchweizen, Mais-, Roggen-, Gersten- und Weizenprodukte (auch aus Vollkorn). Rhabarber, Rettich und Tomaten (auch Tomatensaft), fetter Fisch und Räucherlachs, Kürbis- und Sonnenblumenkerne, auch Erd- und Haselnüsse, Sojaprodukte wie Tempeh und Tofu, Tomatenketchup.
Problematisch für Blutgruppe AB
Fleisch vom Schwein, Rind, Kalb und Huhn, fette Käse, Vollmilch und Eis. Azukibohnen, Kichererbsen und Kidneybohnen. Buchweizen. Cornflakes und Maisprodukte. Bananen, Mangos. Orangen und Rhabarber. Orangensaft, Colagetränke. schwarzer Tee. Aal, Hummer und Räucherlachs. Haselnüsse. Sonnenblumen- und Kürbiskerne, schwarze Oliven. Rettich und Radieschen. Mixed Pickles. Essig und Ketchup.
Das ist natürlich noch nicht alles. Wer dazu mehr wissen möchte, dem seien die Bücher von Dr. D'Adamo empfohlen.
Und was ist so richtig gut für mich?
Gut für Blutgruppe O
Rotes Fleisch (außer Schwein und Gans), Azukibohnen, weiße, dicke und grüne Bohnen, alle Getreidesorten außer Weizen, aber insgesamt eher wenig. Feigen, Pflaumen und "neutrale" Obstsorten wie Äpfel, Birnen, Bananen und alle Beerenarten. Ananas- und Kirschsaft, Mineralwasser, Hering, Dorsch, Lachs, Makrele. Forelle, Olivenöl, Kürbiskerne und Walnüsse. Essener Brot, fast alle Gemüse (außer Kohl und Kartoffeln). Tofu, Curry, Kurkuma und Petersilie.
Als Sportarten empfohlen: Aerobic, Hanteltraining, Joggen. Gymnastik, Kickboxen, Radfahren, Inline-Skating. Spielsportarten. Blutgruppen-Typ O braucht viel Bewegung!
Gut für Blutgruppe A
Sojamilch und Sojaprodukte, Hülsenfrüchte (außer Kichererbsen. Kidneybohnen und roten Bohnen). Amaranth, Buchweizen. alle Getreideprodukte (außer Weizen). Viel Obst, beispielsweise Ananas, Aprikosen. Grapefruit, Kirschen. Pflaumen. Kaffee und grüner Tee. Rotwein, Dorsch, Karpfen. Lachs. Forelle, Renke. Olivenöl, Erdnüsse und Kürbiskerne, grüne und Wurzelgemüse. Zwiebeln. Möhren, Tofu, Senf, Knoblauch, Ingwer.
Eher sanfte Sportarten empfohlen: Gymnastik. Yoga, Wandern, Qigong und Tai Chi. für die Muskeln auch Aerobic und Hanteltraining.
Gut für Blutgruppe B
Hammel, Kaninchen. Lamm und Wild, fast alle Milchprodukte. Kidney- und Limabohnen, Dinkel. Hafer, Hirse und Reis, Ananas, Bananen, Papayas, Pflaumen und Weintrauben. Süßholz- und grüner Tee, Flunder, Heilbutt, Kabeljau, Makrele und Seezunge. Olivenöl, fast alle Gemüse außer Artischocken, Kürbis. Rettich - und Tomaten, Curry, Ingwer und Meerrettich.
Als Sportarten sind empfohlen, was Kopf und Körper zugleich fordert: Tennis, Tai Chi und Kampfkünste, Radfahren, Wandern, Golfen (aber nicht im Golf-Wagen!)
Gut für Blutgruppe AB
Hammel, Kaninchen, Lamm und Truthahnfleisch, Joghurt, Kefir, saure Sahne, Schafs- und ziegen- käse. Rote Bohnen. Grüne Linsen, Dinkel, Hirse- Hafer und Reis, Backwaren aus Roggenmehl oder Weizenvollkornmehl. Ananas, Kirschen und die meisten Beerensorten, fast alle Säfte". (außer Orangensaft). Grüner Tee, Dorsch, Lachs. Makrele. Olivenöl. Erdnüsse, Walnüsse. Die meisten Gemüsearten (außer Artischocken, Paprika, Rettich und Radieschen), Sojaprodukte, Curry und Knoblauch.
Als Sportarten empfohlen: abwechselnd beruhigende Übungen, z.B. Hatha-Yoga oder Qigong und körperlich forderndes Training, z.B. Aerobic, Radfahren, Kampfkünste. Auch intensives Wandern tut gut.
Was sind Lektine ?
Lektine sind Eiweiße (Proteine). die bestimmte Kohlenhydrate (beispielsweise Zuckermoleküle) erkennen und binden können. Lektine kommen in Bakterien, Pflanzen und Tieren vor. Mit der Nahrung nimmt der Mensch sie auf. Die Lektine gelangen also in Mund. Darm und letztendlich ins Blut. Treffen sie in diesen Räumen auf Zuckermoleküle. können sie diese binden. Sie binden aber nicht nur isolierte Zucker, sondern auch Zellen. die solche Zucker auf ihrer Oberfläche präsentieren. Dazu gehören die Blutzellen mit ihren Blutgruppenmarkern. Durch die Bindung bestimmter Lektine an diese Marker können die Blutzellen miteinander verklumpen. Der Arzt Dr. D'Adamo macht diese Reaktion für ernste Störungen im ganzen Körper verantwortlich.
Was noch zu beachten ist
Extra-Kalzium für Blutgruppe A Die Aufnahme von Calcium aus der Nahrung ist schwieriger, wenn die Magensäurekonzentration niedriger ist. Das ist oft bei der Blutgruppe A der Fall.
Das kann vor allem für Frauen dieser Blutgruppe nach den Wechseljahren zum Problem werden. Dann nämlich, wenn die Östrogenproduktion zurückgeht und die Gefahr für Knochenschwund und Osteoporose ansteigt. Diesen Frauen wird geraten, zusätzlich ein Kalkpräparat einzunehmen, zum Beispiel Kalziumzitrat. Auch Nahrungsergänzungen aus Kelp (Algenart) sollen hilfreich sein.
Holunderbeerenextrakt zur Grippevorbeugung Das wird vor allem der Blutgruppe B empfohlen. Sie soll von allen Blutgruppen die schwächste Abwehr gegen die am meisten verbreiteten Grippeviren haben.
Holunder stärkt die Immunabwehr vor allem dadurch, dass er das Enzym Neuroaminidase hemmt. Dieses Enzym würde sonst schädlichen Mikroorganismen dabei helfen, ins Gewebe einzudringen und sich dort zu verbreiten.
Candida-Diät nicht fur alle geeignet
Die Vermeidung von Hefeprodukten aller Art wird häufig als allgemeine Regel bei einer Candida-Infektion empfohlen (Pilzbefall vor allem im Genital- und Darmbereich). Nach Dr. D'Adamos Meinung ist das nur für den Blutgruppentyp O sinnvoll. "Für Menschen mit der Blutgruppe A oder AB bietet der Verzicht auf Hefe keinerlei Schutz vor Candida-Infektionen und wird höchstens das Immunsystem weiter schwächen."
Hilft die Blutgruppendiät auch bei Diabetes?
Der Typ-ll-Diabetiker kommt laut Dr. D'.Adamo besonders häufig bei Menschen mit der Blutgruppe O vor, die sich jahrelang größtenteils von Milch-, Weizen- und Maisprodukten ernährt haben. Aber auch bei Personen der Blutgruppe A, die sehr viel Fleisch und Milcherzeugnisse essen. Anzeichen dafür sind auch erhöhte Cholesterinwerte, hoher Blutdruck und Übergewicht. Das deute auf langjährige schlechte Ernährungsgewohnheiten und zu wenig Bewegung hin.
Dr. D'Adamo rät zu strikter Einhaltung der Blutgruppendiät und einem hochwertigen Vitamin B-Komplex - alles unter ärztlicher Begleitung. damit auch die Diabetesmedikation neu eingestellt werden kann. Für Diabetes Typ I wird unterstützend zur Insulinersatztherapie die Gabe von Quercetin empfohlen. einem pflanzlichen Naturheilmittel mit antioxidativer Wirkung. Ebenfalls unter ärztlicher Kontrolle einzunehmen. weil sich dadurch der Insulinbedarf verändern könnte.
Vor einer Operation : Vitamin K für Blutgruppe O
Während und nach einer Operation neigen Menschen der Blutgruppe O zu stärkerem Blutverlust als andere. Das liegt an ihrer verlangsamten Blutgerinnung. Vor einer Operation wird deshalb viel Vitamin K empfohlen. das im Spinat oder verschiedenen Kohlsorten vorkommt oder konzentriert in Chlorophyllpräparaten aus dem Reformhaus. Außerdem Vitamin A und C in höherer Dosis - das gilt für alle Blutgruppen vor einer OP.
Blutgruppe A und AB sollten zwei Wochen lang vor der Operation zusätzlich Folsäure. Vitamin B12 und Eisenpräparate einnehmen.
Die eigene Erfahrung ist das Wichtigste
Schon Dr. D'Adamos Vater hatte ein Buch her- ausgebracht mit dem TItel "One Man's Food'. Der Buchtitel ist die eine Hälfte des englischen Sprichwortes: "One man's food is another man's poison", was soviel heißt wie "Was des einen Nahrung ist, ist des anderen Gift".
Vielleicht möchten Sie ja einfach selbst ausprobieren, ob sich an Ihrem Wohlbefinden, an Ihrem Körpergewicht oder an Ihren kleinen oder größeren Zipperleins etwas ändert, wenn Sie sich ein paar Wochen lang an Dr. D'Adamos Ernährungsempfehlungen für Ihre Blutgruppe halten. Bei der Blutgruppendiät darf man sich satt essen, aber eben mit den Lebensmitteln, die für den eigenen Typus passen. Listen über die Lebensmittel, die Sie essen dürfen und welche nicht sowie viele zusätzliche Erklärungen finden Sie in Dr. D' Adamos Büchern (siehe Buchtipps am Schluss des Artikels).
Bei einer an die Besonderheiten Ihres Körpers angepassten Ernährungsweise haben Sie gute Chancen, herauszufinden, was Ihnen wirklich gut tut. Die Blutgruppe als Ausgangsbasis für individuell unterschiedliche Speisepläne zu nutzen, ist sicher nur eine von vielen Möglichkeiten. Auch andere medizinische Systeme arbeiten mit Unterscheidungen verschiedener Menschentypen und geben ebenfalls entsprechende Ernährungs Ratschläge. Doch es ist oft mühsamer, sich in diesen Denksystemen - etwa der traditionellen chinesischen, indischen oder abendländischen Medizin - zurechtzufinden.
Eine Unterscheidung nach der Blutgruppe dagegen ist leicht nachzuvollziehen und praktisch gut umzusetzen. Wenn es Ihnen nach einem "Selbstversuch" besser geht, wissen Sie, dass Sie auf dem richtigen Weg sind. Wenn nicht, können Sie immer noch weiter suchen.
Dr. D' Adamo selbst gibt jenen, die es damit probieren wollen, dazu noch den Rat: "Befolgen Sie auf jeden Fall drei Dinge: Sprechen Sie erst mit Ihrem Arzt, lassen Sie Ihre Blutgruppe analysieren und richten Sie sich zwei Wochen streng nach der Blutgruppendiät. Meine Patienten haben bereits nach diesem kurzen Zeitraum einen Anstieg ihrer Leistungsfähigkeit. eine Gewichtsabnahme, weniger Verdauungsprobleme und eine Verbesserung chronischer Beschwerden wie Asthma, Kopfschmerzen und Sodbrennen verzeichnet."
Erfahrungen mit der Ernährung nach Blutgruppen in der Praxis
Carola Ade-Sellin ist Dozentin für Homöopathie. Sie bietet vor allem Fortbildungen für Heilpraktiker-Verbände an und betreibt in Berlin und in Beckendorf, in der "Börde", ihre homöopathisch orientierte Heilpraktiker-Praxis. Seit vielen Jahren setzt sie bei der Beratung ihrer Patienten auch auf gesunde Ernährung. Ihrer Erfahrung nach hilft dabei eine individuell nach der jeweiligen Blutgruppe ausgerichtete Neuorientierung des Speiseplans.
Frau Ade-Sellin, was hat Ihr Interesse an der Blutgruppendiät geweckt? Waren Sie auf der Suche nach gezielten Emährungsratschlägen für Ihre Patienten?
Carola Ade-Sellin: In den 70ern kam aus Japan die Meldung, dass dort Unternehmen die Eignung von Mitarbeitern an deren Blutgruppen festmachen. Zu diesem Zeitpunkt habe ich auch von Dr. D'Adamos Vater und seinen Ernährungserkenntnissen erfahren.
Umgesetzt habe ich das Ganze erst in den späten 80ern, als ich selbst (frustriert) nach einer vernünftigen Ernährung suchte, bei der ich genießen konnte ohne ständig auf mein Gewicht achten zu müssen. Seitdem lebe ich überwiegend von den bekömmlichen Dingen nach meiner Blutgruppe. Ich "sündige" auch mal nach Herzenslust und kümmere mich überhaupt nicht mehr um mein Gewicht, das ohne besondere Anstrengung im Idealbereich bleibt. Damals habe ich verstanden, warum manche Menschen zunehmen, manche abnehmen, obwohl sie das Gleiche essen. Damit begann meine Begeisterung für die Blutgruppenernährung als Therapie in meiner Praxis.
Und wie reagieren Ihre Patienten auf diese Ernährungsratschläge?
Carola Ade-Sellin: Sie nehmen die "Ernährungs-Vorschriften" sehr unterschiedlich an. Die Patienten in meiner Dorfpraxis tun sich mitunter recht schwer, da ihre Hauptnahrungsmittel aus Schweinefleisch und Kartoffeln bestehen. Entsprechend zeigen sich auch die gesundheitlichen Probleme. Wenn allerdings der Leidensdruck groß genug ist, dann richten sie sich doch danach. Und sind glücklich über das Ergebnis: niedriger Cholesterinspiegel, niedrige Harnsäure-Werte, besseres Hautbild, verminderte "Gasbildung", normaler Blutdruck. Aber auch weniger Schmerzen in den Gelenken und weniger Gewicht auf den Beinen. Und das alles ohne zu hungern!
Gibt es über die "Diät" hinaus wichtige Erkenntnisse der Blutgruppenlehre nach Dr. D'Adamo, die Sie für Ihre Praxis verwenden? Welche Ratschläge geben Sie zum Beispiel Frauen in den Wechseljahren? Die Verträglichkeit von Soja-Präparaten soll ja nicht für alle Blutgruppen gleich gut sein.
Carola Ade-Sellin: Frauen der Blutgruppe B und AB kommen generell in den Wechseljahren viel besser mit Yamswurzel zu Recht. Allerdings glaube ich nicht so sehr an die angebliche Soja-Unverträglichkeit. Nach meinen Praxiserfahrungen liegt es eher am verwendeten Soja oder seiner Herstellung. Blutgruppe O und A kommen mit den meisten Präparaten gut klar, wobei es sinnvoll ist, ein Kombinationspräparat zu nehmen, beispielsweise mit dem Zusatz von Nachtkerze oder Borretsch. Oft verbessern auch bestimmte Kräutertees die Bioverfügbarkeit.
Gibt es auch homöopathische Arzneimittelbilder, die eindeutig bestimmten Blutgruppen zugeordnet werden können? Oder ganz einfach gefragt: Was hat der Homöopath davon, dass er die Blutgruppe weiß?
Carola Ade-Sellin: Ich denke nicht, dass man die Bilder eindeutig zuordnen kann, aber es ist eine große Hilfe zum Verständnis der Patienten-Problematik. So hatte ich gerade den Fall eines Säuglings, der im Alter von sechs Monaten immer noch unter einem extremen, bisher therapieresistenten Milchschorf litt. Das Kind wird ausschließlich gestillt. Seine Mutter hat Blutgruppe B und nimmt gerne Milchprodukte zu sich. Das Kind hat Blutgruppe A Ich habe der Mutter unter anderem empfohlen, laktosefreie Milchprodukte oder Sojaprodukte zu essen. Bereits nach zwei Wochen war der Milchschorf fast vollständig verschwunden. Das Kind zeigte die Symptomatik von Calcium carbonicum.
Wo liegt Ihrer Meinung nach für den Patienten der größte Nutzen der Ernährung passend für die Blutgruppe und wo liegen die Grenzen der Methode?
Carola Ade-Sellin: Das Optimum dieser Methode liegt in der Prophylaxe, der Vorbeugung. Würden Kinder schon auf dieser Basis ernährt, könnte man ihnen oft einen langen Leidensweg ersparen: keine Neurodermitis, keine Hyperaktivität, bessere Abwehrkräfte. Auch für das Gesundheitssystem wäre es ein riesiger Sparfaktor.
Das Problem liegt im Angebot der Lebensmittel. In vielen Fällen wissen wir gar nicht, was wir essen. Was an Inhaltsstoffen angegeben ist, lässt sich oft nicht leicht verstehen und die „kleine Schrift" kann auch nicht jeder lesen. Außerdem: Nicht jeder spricht auf diese Ernährung an. Das ist eine Problematik, die wenig bekannt ist. Mein Verdacht waren die "Sünden" der Patienten. Das stimmte aber nicht. Es liegt an etwas ganz Anderem. Sehr oft liegt keine "reine Blutgruppe" vor (abgesehen von Gruppe 0). Wenn ein Elternteil Blutgruppe O ist, dann gibt es häufig bei der eigenen Gruppe (A bis AB) einen mehr oder weniger großen Anteil von O-Verhalten im Körper. Nur leider lässt der sich nicht so ohne weiteres heraus¬finden. Hier sehe ich für die Zukunft noch viel Forschungsbedarf.
Zur Beruhigung sei allerdings gesagt,. dass man bei der Umstellung der Ernährung seine Urinstinkte wieder zurückgewinnt und dann ganz von selbst auch das "Richtige, Empfehlenswerte" isst.
Sie selbst haben ja in Ihrem Wohnort einen Laden eingerichtet, wo man entsprechend einkaufen oder übers Internet bestellen kann. Da steckt eine Menge Arbeit dahinter. Was hat Sie dazu bewogen, diese Möglichkeit zu schaffen? Und wie wird das Ganze aufgenommen?
Carola Ade-Sellin: Ich war verärgert über die Ausreden meiner Patienten: Ach, ich weiß ja nicht, wo ich die Sachen bekomme, und dann ist die Liste ja so kompliziert. Da sind Sachen drin, von denen ich nicht weiß, was es ist..."So habe ich kurzen Prozess gemacht. Es boten sich Räumlichkeiten in Wurfweite an, und in diesem Laden hat jetzt jede Blutgruppe "ihr" Regal. Ich fand einen Bäcker; der traumhafte Brote backt, ganz noch meinen Vorstellungen: Das Ur-Essener Brot. Ich weiß, was ich einkaufe; kenne die Inhaltsstoffe. Beratung - auch für Kochrezepte - wird ganz groß geschrieben. Nun gibt' es keine Ausreden mehr und dafür lohnt sich die Mühe:
Frau Ade-Sellin, wir danken Ihnen für das interessante Gespräch.
Einem Säugling mit Milchschorf half die Ernährungsumstellung der Mutter, die hartnäckigen Beschwerden loszuwerden.
Mit bestimmten Nahrungsergänzungen lässt sich die Richtung des entsprechenden Speiseplans noch unterstützen. So wird Frauen in den Wechseljahren beispielsweise Yamswurzel empfohlen.
Dr. Peter J. D'Adamo:
4 Blutgruppen - Die Strategien und das Kochbuch für ein gesundes leben., ISBN 3-492-24406-8, 10,- .
4 Blutgruppen - Richtig leben., ISBN 3-492-23550, 12,90
4 Blutgruppen - Das Lexikon für ein gesundes leben., ISBN 3-492-04678-9, 24,90 .
Alle Bücher erschienen im Piper Verlag.
Hier finden Sie viele von Dr. D'Adamo entwickelten Blutgruppenspezifische Präparate.
www.dadamo.com: Viele allgemeine und spezielle Infos zur Blutgruppendiät - auf Englisch.