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Eine Stellungnahme von Dr. D’Adamo zur Kritik von „Fachleuten“:

Die Blutgruppendiät ist 'unwissenschaftlich'

Es ist wirklich lachhaft, dass etwas, das so gut von wissenschaftlicher Literatur unterstützt wird, von ihren Kritikern 'unwissenschaftlich' genannt wird.

Das meiste von dieser Kritik lässt sich mit zwei Argumenten erklären.

Erstens sind die meisten Kritiker dieser Ernährungsart sich nicht des riesigen Umfangs an wissenschaftlicher Forschung bewusst, die die weit reichende Verbindungen zwischen den ABO-Blutgruppen und den Unterschieden in Verdauungsfunktionen, in den Erkrankungen des Verdauungstrakts und in der Funktion des Immunsystems innerhalb des Darmes dokumentiert hat. Die Wissensbasis unter dem 'Science'-Button am oberen Ende der Seite auf meiner Website eröffnet Ihnen eine riesige Menge von zusätzlichen Daten über die Wirkungen von Blutgruppen auf die Verdauung.

Der zweite Grund ist ein bisschen unaufrichtiger. Die Welt der Information über Ernährung wird gegenwärtig von einer Fülle von faden Diäten und schnellen Tricks für Gewichts­verlust heimgesucht. Die Theorie der Blutgruppendiät fordert einen sehr lange aufrecht erhaltenen Glaubenssatz heraus, dass es eine optimale und für alle Leute gültige Standard-Nahrungspyramide gibt. Für einflussreiche Gruppen wie die Deutsche Gesellschaft für Ernährung oder den amerikanische Ernährungsverband ist das eine heilige Kuh und ihre offiziellen Vertreter propagieren, dass es keine guten oder schlechten Nahrungsmittel sondern nur gute oder schlechte Ernährungsarten gibt (das hat einen deutlichen Vorteil, wenn es darum geht, finanzielle Unterstützung von Herstellern zu bekommen, die Fastfood oder minderwertige Nahrung vertreiben!)

Die Blutgruppendiät als 'unwissenschaftlich' zu brandmarken erscheint als ein schneller und leichter Weg um Gesundheitsberater und andere Leute auf diesem Sektor davon abzuhalten, ein weiteres intellektuelles Interesse daran zu entwickeln.

Lektine werden im Darm oder beim Kochen zerstört, deswegen braucht man sie nicht zu vermeiden.

Diese These wurde als eine 'Rezension' über mein erstes Buch „4 Blutgruppen, vier Strategien für ein gesundes Leben“ auf der Website über eine 'paläolithische'[1] Ernährungsweise veröffentlicht (viel Eiweiß, wenig Getreide):

„Wenn wir einen gründlichen Blick auf diese Theorie werfen, scheint die Basis ein bisschen 'schwankend' zu sein. Die Mehrheit der wissenschaftlichen Studien über die Verbindung von Blutgruppen und Lektinen geht so vor, dass die Lektine in Teströhren zum Blut hinzugefügt werden. Aber die Nahrung wird nicht direkt in den Blutstrom eingebracht. Die Mutter Natur hat dafür ein Verdauungssystem entwickelt, das sie für den sicheren Transport durch den Blutkreislauf und zur leichte Assimilierung in unseren Zellen verarbeitet.

Ein gesunder Körper mit den vollen Möglichkeiten von Verdauung und Assimilation ist völlig in der Lage, mit Nahrungslektinen fertig zu werden. Das wird von zahlreichen Studien bestätigt, die vermuten lassen, dass diese Lektine entweder von Enzymen zerlegt werden, die in roher und fermentierter Nahrung in großem Ausmaß vorliegen, oder durch das Kochen zerstört werden, das zwar die hilfreichen Enzyme aber auch komplexe Eiweiße wie Lektine durch Denaturieren zerstört, so dass sie leichter während des Verdauungsprozesses zerlegt werden können.“

Diesem Kritiker scheint das meiste im Buch gezeigte Lektin-Material ziemlich neu zu sein, das hindert ihn jedoch leider nicht daran, darüber zu schreiben. Aber Sie brauchen sich nicht nur auf mein Wort zu verlassen:

„Es ist allgemeiner Wissensstand, das einige Nahrungslektine das Wachstum und die Gesundheit von jungen Tieren negativ beeinflussen können und dass Lektine deshalb viel mit Verdauungsstörungen zu tun haben. Die meisten Lektine in unserer Nahrung werden bei der Passage im Darm nicht zerlegt und werden von den Epithel-Zellen gebunden und in die Zellen geschleust. Diese Lektine sind sehr wirksame exogene Wachstumsfaktoren für den Dünndarm, können dramatische Änderungen in der bakteriellen Flora herbeiführen und Einfluss nehmen auf ihre Hormonausschüttung. Außerdem können Lektine, die über die Darmwand in die systemische Zirkulation transportiert wurden, das Hormongleich­gewicht, den Stoffwechsel und die Gesundheit des Körpers verändern. "

(Pusztai A. Dietary lectins are metabolic signals for the gut and modulate immune and hormone functions. Eur J Clin Nutr 1993 Oct;47(10):691-9) (Nahrungslektine sind Stoffwechselsignale für den Darm und verändern Immun- und Hormonfunktionen.)

Lektine sind nicht wichtig, weil Ihr eigener Körper den Schaden heilt, den sie anrichten.

Wieder von einer bekannten Website von Veganern:

„...(in Bezug auf Lektine), es gibt Beweise, dass Enzyme wie die intestinale Transglutaminase, die als Reaktion auf bestimmte Lektine abgesondert werden, die Schäden reparieren, die von Lektinen an den Mikrovilli und dem Darmepithel angerichtet werden. Auf diese Weise würden diese Enzyme die mögliche chronische Darm­entzündung, den bakteriellen Befall und die mögliche Krankheit hemmen und letztlich beseitigen, wie sie beschrieben werden für eine Ernährung, die der Blutgruppe nicht entspricht.“

Was ich hier lese bedeutet, dass es einen Reparaturmechanismus geben kann, der hilft, die Darmwand nach einer Schädigung durch Lektine wieder zu heilen, so dass Lektine die Darmwand nicht zu sehr beschädigen. Das ist richtig, auch Ihre Haut würde schließlich wieder heilen, wenn Sie sie mit einem Küchenmesser aufschlitzen. Es empfiehlt sich trotzdem nicht, das immer wieder zu tun

„Eine völlig verrückte Idee.“

Als Alexander Graham Bell das Telefon erfand, machte er auch einen bemerkenswerten Sprung in der Vorstellungskraft. Er sah richtig voraus, wie die Leute seine Erfindung verwenden würden; dass sie am Telefon sprechen würden anstatt einen Brief zu schreiben - eine frühe Form von elektronischer Post. Bell war natürlich scharf darauf seine Erfindung zu verkaufen und ging zu den Postämtern und kommerziellen Organisationen, die für den Transport der Post verantwortlich waren. Die Postämter in den USA wiesen ihn ab, Western Union ebenso. Dann wandte er sich an die britische Post, deren Chefingenieur, Herr William Preece, einer der hervorragendsten Wissenschaftler Großbritanniens war. Preece war ein Mitglied der Royal Society, der unter dem großen Michael Faraday studiert hatte. Preece prüfte Bells Erfindung, aber auch er wies ihn mit der Begründung ab, dass England eine Menge kleine Jungen hat um Nachrichten zu überbringen.

Preece übertraf dieses Fehlurteil später sogar noch. Als ihm erzählt wurde, dass Thomas Edison eine elektrische Glühbirne mit einem hochbeständigen Faden erforschte, beschrieb Preece es als eine „völlig idiotische Idee“.

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[1] altsteinzeitliche